14 Der hängende Konflikt oder der Konflikt im Gleichgewicht

am Beispiel von Psychosen und motorischen beziehungsweise sensorischen Lähmungen

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Die Neue Medizin hat eine Reihe von Spezialfällen und Spezialkonstellationen, so etwa, daß ein Krebs während der Schwangerschaft ab der 10. Schwangerschaftswoche nicht weiterwächst, weil das neue Leben absoluten Vorrang hat. Der Konflikt ist trotzdem durch die Schwangerschaft nicht automatisch gelöst, sondern nur einstweilen storniert, aufgeschoben. Ist er nicht bis zum Ende der Schwangerschaft in der Sache gelöst, so kehrt er pünktlich mit Beginn der Wehen wieder zurück. Das ist dann häufig die Konstellation für die sogenannte Schwangerschaftspsychosen, besser gesagt Geburtspsychosen. Wir finden hier das Phänomen, daß der Konflikt mit allem, was dazugehört, in einer Art Gleichgewicht hängenbleibt, weder weitermacht noch verschwindet, genau für die Dauer der Schwangerschaft.

Ähnlich verhält es sich mit dem eigentlichen Konflikt im Gleichgewicht. Das bedeutet: Der Konflikt im Gleichgewicht ist ein Konflikt, der mit DHS entstanden ist und seiner Art nach einen Hamerschen Herd und auf Organebene ein Krebskorrelat hat. Seine Aktivität ist aber sehr reduziert, ohne gelöst zu sein. Ein solcher Konflikt ist einerseits relativ ungefährlich, weil er hinsichtlich Krebs keine oder fast keine Aktivität mehr hat, da keine Konfliktmasse aufgebaut wird.

Ein typisches Beispiel für einen solchen oft hängenden Konflikt ist ein motorischer Konflikt, der das motorische Zentrum (Gyrus praecentralis) der Hirnrinde betrifft, so daß eine Lähmung andauert. Die Lähmung „hängt„, das heißt die Lähmung bleibt bestehen. Dieser Zustand wird häufig als Multiple Sklerose bezeichnet. Eine andere Dimension oder Qualität bekommt aber ein solcher hängender Konflikt, wenn ein weiterer Konflikt mit einem Hamerschen Herd auf der Gegenseite des Großhirns durch ein DHS dazutritt. In diesem Fall wird der Patient für die Dauer des gleichzeitigen Bestehens beider Konflikte auffällig, sonderbar, schizophren. Denn das ist ja die Konstellation für die schizophrene Konstellation, daß der Patient auf beiden verschiedenen Hemisphären-Seiten, jeweils beide im Cortex oder beide im Marklager, je einen aktiven Konflikt hat.

Der Patient ist im wahrsten Sinne des Wortes „spaltsinnig“. Ich glaube, daß man die Bedeutung des hängenden Konfliktes überhaupt nicht hoch genug einschätzen kann.

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Die sogenannten „Geistes- und Gemütskrankheiten“ sind die häufigsten Krankheiten, häufiger als Herzinfarkt. Und die meisten dieser ärmsten anstaltshospitalisierten Patienten sind deshalb in diesen Anstalten, weil sie mit einem solchen hängenden Konflikt behaftet waren, zu dem von Zeit zu Zeit ein neuer (unglücklicherweise auf der Gegenseite des Großhirns gelegener) Konflikt hinzukam und den Patienten „zum Ausrasten“ gebracht hat. Die dramatisch-auffällig gewordenen Patienten haben nach meinen Beobachtungen ausnahmslos einen dritten Konflikt zusätzlich erlitten oder hatten eine sogenannte „biomanische Konstellation“ (siehe Kapitel über Psychosen).

Das bedeutet: Die Patienten mit solchen 2 Konflikten, davon je einen in verschiedenen Großhirn-Hemisphären, werden undramatisch schizophren, oder nicht dramatischer als ein an Krebs Erkrankter krank geworden ist.

Die Patienten, die dramatisch psychotisch werden, irgendwelche dramatischen Aktionen machen, toben oder dramatisch „ausrasten“, haben, wie gesagt, für gewöhnlich einen zusätzlichen Konflikt erlitten. Auch über diese Zusammenhänge oder Differenzierung konnte bisher verständlicherweise kein Psychiater je eine Auskunft geben. Nach solcher Art von Konflikten hatte ja auch nie jemand gefahndet. Überhaupt hielt es der Psychiater bisherigen Genres für nicht nötig, oft unter seiner Würde, mit dem „Verrückten“ menschlich zu kommunizieren. Der Psychotiker gilt bis heute für den Rest seines Lebens als „abartiger Mensch“, als Wesen, in das man sich nur streckenweise, im Grunde aber nicht einfühlen kann. Folglich werden alle Psychotiker „ruhiggestellt“, wie das im Fachjargon heißt, salopp auch Tranquilizer-Keule genannt. Durch diese Ruhigstellung – Theater und Geschrei kann man in der Klinik nicht gebrauchen – macht man genau das Verkehrteste, jedenfalls für den Patienten das Verkehrteste, was man machen kann: Man friert die Konflikte ein und macht sie alle zu „hängenden Konflikten“, so daß der Patient praktisch auf Dauer schizophren bleibt und nun erst recht gar nicht mehr herausfindet aus seinen Konflikten, zumal sich für ihn durch die Tatsache seiner gesellschaftlichen Liquidierung – und etwas anderes bedeutet die Dauer-Hospitalisierung nicht – eine gähnende menschliche und gesellschaftliche Leere vor ihm auftut, der er wiederum nur entfliehen kann, wenn er auf seinem kümmerlichen kleinen Plätzchen in der Anstalt als Aussätziger der Gesellschaft hocken bleibt.

Wenn ihr, liebe Leser, im Kapitel Schizophrenie, beziehungsweise Psychosen, die aufgeführten Fälle nachlest, werdet ihr feststellen, daß viele der dort beschriebenen Patienten einen solchen hängenden Konflikt hatten, bevor ein zweiter dazutrat und den Menschen „verrückt“ gemacht hat. Ich bin mir bewußt, daß man die einzelnen Fälle genausogut auch in einem anderen Kapitel hätte vorstellen können. Aber es kommt ja nur darauf an, daß du, lieber Leser, das System begreifst. Dann klärt sich ohnehin alles von selbst.

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Ein ebenfalls sehr großer Prozentsatz unserer „Anstalts-Insassen“ sind Patienten mit irgendwelchen Lähmungen und deren Folgen. Die Lähmungen kommen meist zustande durch einen Hamerschen Herd, zum Beispiel durch einen motorischen Konflikt im Gyrus praecentralis, wobei nach dem DHS der Konflikt zunächst andauert, später abgeschwächt wird, aber niemals ganz gelöst wird. Denn in der Zwischenzeit bleibt die Psyche des Patienten ja nicht unbeteiligt. Selbst bei Kindern und Tieren finden wir nach Lähmungen als konsequentes nächstes DHS einen Selbstwerteinbruch-Konflikt. Das DHS entsteht meist in dem Moment, wo der Patient spürt, daß er gelähmt ist. Das kann ein „Unsportlichkeits-Selbstwerteinbruch“ sein, das kann aber auch ein zentraler Selbstwerteinbruch-Konflikt sein. Es folgen dann Osteolysen im Knochen, die wiederum Skelettdeformationen nach sich ziehen. Zeitweilig kommt es zu Revalorisationen, wo der Patient seinen Selbstwert wieder – auf einer niedrigeren oder transformierten Ebene – einigermaßen aufbauen kann, woraus wiederum Rekalzifizierungen resultieren und damit gleichzeitig eine Zementierung der „Krüppelhaftigkeit“, was wiederum neue Folgen psychischer Art haben kann.

Die Knochendeformationen wie Skoliosen et cetera, die das Resultat eines langen psychocerebral-organischen Prozesses sind, operativ korrigieren zu wollen, ist sehr problematisch, zumindest solange man sich überhaupt nicht mit dem Werdegang dieses Prozesses, sprich mit der Psyche des Patienten, beschäftigt hat.

So kümmern unsere „Krüppel“ in den Anstalten dahin. Es war mal ein relativ geringer Anlaß, den man rasch hätte ausbügeln können, dessen Folgen und Folgesfolgen aber katastrophal sind. Betrachtet man von daher, welche Sorte von Medizinern solche armen Menschen nötig hätten, so bestimmt nicht die heutige Sorte von arroganten Medizinmillionären, die eingebildet mit der Nase an der Decke schleifend durch die Krankenzimmer schweben, stets umgeben vom Gefolge ihrer professionell bedeutsam blickenden und stets zu jedem Wort des Souveräns heftig nickenden Höflingen, genannt Assistenten.

Die Medizin wird schwer in Zukunft – und wunderbar. Wir müssen zu dem menschlichen Niveau zurückfinden, das die Ärzte unserer Vorfahren schon vor Tausenden von Jahren hatten und das uns verlorengegangen ist.

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14.1 Fallbeispiel: Bubenrauchen mit Folgen

Den nachfolgenden Fall hat das Leben so geschrieben, wie ich ihn versuche zu erzählen. Er stammt aus Südfrankreich.

Zwei zwölfjährige Bürschlein saßen im Schuppen und rauchten. Sie wußten natürlich, daß der Vater des einen Jungen, in dessen Scheune sie saßen, seinem Filius das streng verboten hatte. Aber gerade das Verbotene hat ja seinen besonderen Reiz. Das war 1970, eine Allerwelts- Lausbubengeschichte. Plötzlich schaute eine Schwester zur Tür des Schuppens herein: „Was macht ihr denn hier, rauchen? Das sage ich dem Vater!“ Sie hatte es dem Vater gar nicht sagen wollen, nur geblufft. Der eine Bub geriet in Panik: „O Gott, die petzt das, das gibt eine Tracht Prügel!“. „Du“, sagte er, „wenn die das petzt, häng‘ ich mich auf!“

Zwei Tage später hängte der Junge sich über der Badewanne auf. Die Eltern des Jungen erfuhren, warum sich der Bub aufgehängt hatte. Das ganze Dorf war in Aufregung, und alles starrte auf Jean, unseren Patienten. Jean (Rechtshänder) erlitt einen furchtbaren Konfliktschock, ein dreifaches DHS: einen Verlust-Konflikt (mit nachfolgendem Hoden-Carcinom rechts), einen Revierangst-Konflikt (mit nachfolgendem Bronchial-Carcinom des linken Lungenoberlappens), einen Selbstwerteinbruch (mit nachfolgenden Halswirbel- und Brustwirbel-Osteolysen) sowie, vermutlich schon damals, einen brutalen Trennungs-Konflikt im postsensorischen Rindenzentrum.

Gleichzeitig ist er seitdem an einer manschettenartigen Vitiligo207 am Hals und beiden Handgelenken erkrankt. Das Hamersche-Herd-Relaiszentrum dafür liegt im sensorischen Rindenzentrum des Großhirns. Die Vitiligo sind Ulcera der Unterseite der äußeren Plattenepithel-Haut. Der Konflikt ist immer ein brutal-häßlicher Trennungs-Konflikt.

Vom Tag des DHS an, als sein bester Freund sich aufgehängt hat, war der junge Jean in Sympathicotonie. Er träumte fast jede Nacht vom Tod seines Freundes, sah sich im Traum zum Friedhof gehen, nahm an Gewicht ab, hatte immer eiskalte Hände. Das Schlimmste aber war: Er hatte furchtbare Depressionen und war „seltsam verändert“. Aber das führten alle auf seine Trauer um den Kameraden zurück und hielten es für verständlich. Er war depressiv, weil im vorpubertären Alter (hormonales Patt!) der rechte periinsuläre Bereich betroffen war, und „seltsam verändert“, nach Lage der Dinge eindeutig in mehrfach schizophrener Konstellation.

Nach etwa einem Jahr schwächte der Gesamtkonflikt ab, ohne je gelöst zu sein. Er wurde nur zum Teil ein hängender Konflikt, denn das Selbstwertgefühl hatte einen schlimmen Knacks erlitten, und die Folge war eine Skoliose208 der Brustwirbelsäule und eine Entkalkung der Halswirbelsäule, insbesondere des Atlas (1. Halswirbelkörper) und des 4. bis 6. Halswirbelkörpers, entsprechend einem intellektuellen Selbstwerteinbruch-Konflikt, bei dem es immer um Grundsätzliches geht, zum Beispiel: „Ist das göttliche Gerechtigkeit mit mir? Habe ich das verdient?“, et cetera.

 

207 Hautdepigmentierung = Weißfleckenkrankheit

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Als man 3 Jahre später eine Stützoperation der Halswirbelsäule machte, ging die Operation daneben, statt dessen erfolgte eine Halswirbelfraktur. Man sagte es dem Patienten.

Der Patient rastete völlig aus. Alles erinnerte ihn an den Hals seines durch den Strick gestorbenen Freundes, er geriet augenblicklich ins Delir, starrte immer nur an die Decke, hatte ein Depersonalisationsgefühl, er sah sich liegen, alles wurde von unten herauf zu Wasser, denn sein Freund hatte sich über der Badewanne erhängt. Bei allen Geschehnissen, die er im Delir sah, war immer sein erhängter Kumpan anwesend.

Der Patient hatte einen motorischen Zentralkonflikt erlitten zu den vorhandenen 5 hängenden Konflikten und kam dadurch augenblicklich ins Delir, hatte seither eine Tetraplegie209, das heißt eine Lähmung beider Arme und Beine. Er war ein gelähmter Krüppel, verschlossener Sonderling, was man in seiner Umgebung aber auf sein trauriges Schicksal zurückführte. Zeichen eines weiteren sensorischen corticalen Konfliktes (Schmerz- beziehungsweise Berührungs-Konflikt) im sensorischen Rindenzentrum waren weiterhin die über den ganzen Körper verteilten Auftreibungen der Nervenscheiden-Enden, sogenannte Recklinghausen-Knoten. Dazu bestand immer noch und schon wieder eine Depression.

Als ich den Patienten im Mai ’86 zum ersten Mal sah, war der junge Mensch fast vollständig gelähmt. Lediglich den rechten Arm konnte er ein ganz klein wenig bewegen, konnte aber weder greifen noch den Arm heben. Eigentlich kam er nur als „Versuchspatient“, weil ohnehin kein Doktor mehr was mit ihm anzufangen wußte. Seine Hände waren eiskalt. Er saß oder lag mehr, hilflos im Rollstuhl, fast bis zum Skelett abgemagert. Wir haben uns einige Stunden miteinander unterhalten. Das hatte ihm bis dahin noch kein Doktor vergönnt. Er wäre ja auch längst in einer sogenannten Schwerbehindertenanstalt gewesen, wenn seine Familie ihn nicht rührend gepflegt hätte. Im Laufe des Gesprächs faßte er Vertrauen zu mir und war erstaunt, daß sich zum ersten Mal jemand für das interessierte, von dem er, wie er mir gestand, noch die meisten Nächte träumt: Die Sache mit dem Selbstmord seines Freundes vor 16 Jahren.

 

208 Skoliose = Verbiegung der Wirbelsäule mit Drehung der einzelnen Wirbelkörper und Versteifung in diesem Abschnitt
209 Tetraplegie = komplette Lähmung aller vier Extremitäten

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Und das Wunder geschah!

Der leidgeprüfte, so sensible junge Mensch redete sich zum ersten Mal seit 16 Jahren seinen ganzen Kummer von der Seele, heulend, immer unterbrochen von krampfhaftem Schluchzen. Es sprudelte, explodierte aus ihm heraus. In seiner Umgebung hatte ja jeder die leidige Sache gekannt. Jeder vermied es, aus Rücksicht auf seine empfindliche Stelle, mit ihm darüber zu reden. Und so drehte sich der Teufelskreis immer weiter.

Aber jetzt erwachte dieser bis dahin in dumpfer lethargischer Verzweiflung gefangene junge Mensch mit einem Schlag wie aus einem tiefen Albtraum. Plötzlich sagte er ganz unvermittelt mitten im Gespräch: Ich weiß und spüre ganz deutlich, daß ich jetzt wieder gesund werde. Als er weggefahren wurde, hatte er zum ersten Mal seit 16 Jahren zwar noch keine warmen, aber schon nicht mehr eiskalte Hände. Die Rakete war gezündet. Danach kamen körperlich schlimme Monate für ihn: Er bekam ganz heiße Hände, einen ganz heißen Kopf, starke Hirnschwellung und das bißchen Mobilität des rechten Armes ging anfangs noch zurück. Dagegen stand aber, daß er plötzlich Heißhunger bekam, endlich wieder ohne Albträume schlafen konnte und sich wohl fühlte.

Mit Dosen um 30 mg Prednisolon täglich gelang es uns, die kritische Phase der langdauernden Hirnschwellung glücklich zu überstehen, zumal der Patient ja mit kompletter Moral und beendeten Psychosen voll psychisch mitziehen konnte. Inzwischen kann er wieder beide Arme relativ gut bewegen, die Beine teilweise. Er hat 20 kg an Gewicht zugenommen und nimmt jetzt ohne Cortison – noch weiter zu. Er fühlt sich, wie er sagt, „bombig“. In Wirklichkeit wird sicher noch ein halbes Jahr hingehen, bis er die ersten Schritte wagen kann. Aber das Wunder wird dadurch nicht geschmälert, daß es etwas länger dauert. Auch psychisch ist der Patient zwar jetzt bei bester Moral, weil seine Psychosen (Depression und Schizophrenie) von ihm abgefallen sind, als wäre er immer der normalste Mensch gewesen. Aber er ist immer noch schlapp und müde und wird es auch sicher noch ein halbes Jahr bleiben, auch wenn er jetzt kein Cortison mehr braucht.

Die Ruhmesorden für diesen wundervollen „Fall“, das will ich gleich dazu sagen, gebühren nicht mir. Ich habe nur das System geliefert. Seine Angehörigen und meine Freunde in Frankreich, die sich aufopfernd für diesen so dankbaren Patienten eingesetzt haben – und zwar ehrenamtlich! – sie haben gemeinsam ein Meisterwerk an Vertrauensklima und Klugheit geschaffen, in dem dieses kümmerliche kleine Pflänzchen gedeihen konnte. Und das ist viel schwerer, als ich das hier zu schildern und zu würdigen vermag. Nur wenn solche optimalen Voraussetzungen gegeben sind, kann man ein solches Wunder planmäßig vollbringen.

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Ich habe den Fall so ausführlich aufgeschrieben, weil er für viele ein Trost und eine begründete Hoffnung sein soll. Das, was bei diesem jungen Mann nach 16 Jahren noch reversibel war, ist bei sehr vielen anderen Patienten ebenfalls noch reversibel. Die landläufige Meinung, solche Lähmungen seien nach gewissen Zeiten irreversibel, waren weitgehend schlicht ein Irrtum.

335 CT linkes Bild oberer Pfeil HH rechts Revier- und Revierangst-Konflikt - unterer Pfeil Relais fuer rechten Hoden

Die beiden linken Bilder zeigen Hirn-CT-Aufnahmen etwa 2 Wochen vor der Konfliktlösung. Sie haben deshalb kein Oedem. Auf dem linken Bild sieht man den oberen Pfeil auf den markierten Hamerschen Herd im rechten periinsulären Bereich weisen, entsprechend dem Revier- und Revierangst-Konflikt, dazu korrespondierend im linken unteren Thoraxbild die Restatelektase des Bronchial-Carcinoms des linken Lungenoberlappens (Pfeile).

Der untere Pfeil des linken oberen CT-Bildes weist auf das Relais für den rechten Hoden. Diese Konflikte hängen seit 16 Jahren. Die Pfeile des rechten oberen Hirn-CTs vom gleichen Tag zeigen den (postsensorischen) Zentralkonflikt vor der Conflictolyse. Das Foto rechts unten zeigt die Halsmanschetten-Vitiligo. Zur Zeit des Fotos (August ’86) hatte der Patient schon wieder 10 kg zugenommen. Nach dem 1. Fünffach-DHS war der Patient „seltsam verändert“, weil in schizophrener Konstellation.

335 Thoraxbild Bronchial-Ca Revier- und Revierangst-Konflikt

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336 Patient erliott durch missglueckte Halswirbeloperation motorischen Zentralkonflikt und sensorischen Konflikt und rutschte augenblicklich ins Delir

Zwischen 1970 und 1974 hatten alle 5 Konflikte „gehangen“. Als der Patient 1974 durch die mißglückte Halswirbeloperation einen motorischen Zentralkonflikt und einen weiteren sensorischen Konflikt erlitt, rutschte er augenblicklich ins Delir.

336-CT HH Revier-Konflikt ganze periinsulaere Region unter Oedem geraten

Das nebenstehende Hirn-CT stammt vom 22 7.86, kam aber nur durch einen „Trick“ zustande. Denn die Ärzte sahen keinen Sinn darin, bei einem „Pflegefall“, wo beim 1. CT schon „nichts herausgekommen war“, auch noch eine Kontrolle zu machen. Deshalb gab der Patient „Stirnhöhlenschmerzen“ an. Daraufhin wurde ein Spezial-CT gemacht, so daß ich nur Aufnahmen von der Basis und tiefer habe.

Man sieht jedoch, daß die ganze periinsuläre Region unter Oedem geraten ist (Pfeil).

Leider wurden danach lange keine Hirn-CTs mehr genehmigt, so daß die Cortison-Therapie „über den Daumen gepeilt“ werden mußte.

336 CT HH Revier-Konflikt ganze periinsulaere Region unter Oedem geraten

Auf dem Bild links ist deutlich der ausgedehnte Hamersche Herd des Revier-Konfliktes zu sehen, der nun nach so vielen Jahren des „Hängens“ in Heilung gegangen ist und Oedem bekommen hat. Der Pfeil weist auf die Einschlagstelle beziehungsweise den Kern des Hamerschen Herdes (ganz kurz nach der Lösung).

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Auf der rechten Aufnahme sind rechts die periinsulären Hamerschen Herde des Revier- beziehungsweise Revierangst-Konflikts gekennzeichnet, die bis in die Cortex hochreichen. In der Mitte, mit dem durchgezogenen Kreis umgeben, ist der postsensorische Zentralkonflikt sichtbar, der deutlich Oedem hat, wenn auch nicht sehr viel.

336 CT HH rechts Revier- Revierangst-Konflikt - HH mittig postsensorischer Zentralkonflikt der Oedem hat

Die folgenden seitlichen Aufnahmen des Schädels zeigen die 1974 eingebaute Abstützzwinge. Damals brach dabei der Dornfortsatz des Epistropheus210. Vor der Operation hatte man dem Patienten gesagt, man rechne mit einer Kompressionsfraktur des Atlas, was eine augenblickliche hohe Querschnittlähmung zur Folge haben könne. Deshalb sei die Operation lebensnotwendig. Die Mitteilung, daß die Operation ein Fehlschlag war, hatte 2 weitere Konflikte mit anschließendem Delir bewirkt. Mutter Natur hatte jedoch ein Einsehen: Auf den beiden Bildern sieht man die Rekalzifikation der Schädelbasis und der obersten Halswirbel – zwischen Calotte und Epistropheus ist eine komplette knöcherne Durchbauung mit Versteifung der Gelenke sichtbar.

Die Zwinge, die ursprünglich nur als Palliativ-Maßnahme eingesetzt war, um die drohende Querschnittslähmung noch hinauszuzögern, stabilisierte damals den Schädel. Heute wäre sie überflüssig, denn alles ist durch dichten Callus gut stabilisiert.

337 seitlichen Aufnahmen des Schaedels zeigen eingebaute Abstuetzzwinge und Rekalzifikation Schaedelbasis und oberste Halswirbel

 

210Epistropheus = 2. Halswirbel

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337 CT Maerchen von der Querschnittslaehmung - motorische und sensorische Zentralkonflikte gehen endlich in Loesung

Auf dieses Bild von Mitte Juli ’87 habe ich sehnsüchtig gewartet. Ich hatte so sehr gehofft, daß es so sein würde, für den Patienten und für die Millionen von armen Menschen, die an der gleichen Krankheit leiden. Nun ist es da, und es ist wunderbar!

Immer hat der junge Mann gesagt: „Ich weiß, daß Doktor Hamer recht hat, ich habe es gemerkt und spüre es täglich, es wird besser. Es macht nichts, wie lange es auch dauert, ich werde es schaffen!“

Und nun hat er es geschafft! Er kann sich schon wieder in seinem Bett bewegen, fühlt seine Glieder wieder, die er früher nicht gefühlt hat, kann die Muskeln schon weitgehend wieder kontrollieren.

Und im CT sehen wir jetzt den eigentlichen Grund, die motorischen und sensorischen Zentralkonflikte, endlich in Lösung gehen!!

Wir wußten alle, es mußte so sein, denn das Märchen von der Querschnittslähmung habe ich nie geglaubt. Denn damit ist man immer schnell bei der Hand. Die Zusammenhänge mit den Konflikten waren zu eindeutig!

Läuft euch nicht ein heiliger Schauer den Rücken hinunter, wenn ihr überlegt, liebe Leser, was das für weltweite Auswirkungen hat, was da gefunden wurde? Daß man nach so vielen Jahren einen Konflikt noch lösen kann und die Innervation offenbar wieder funktionieren kann! Es ist wirklich ein Wunder.

Trotzdem muß ich eure Hoffnungen etwas dämpfen. Nicht jeder junge Mensch hat eine so wunderbare Moral wie dieser junge Mann! Es ist ein langer Weg. Zwar hat solch ein Mensch nichts mehr zu verlieren. Aber das Wiederkehren der Hirnfunktion ist auch nicht ganz ohne Beschwerden. Es gibt Hyperästhesien, Kopfschmerzen, Fieber et cetera.

In solchen Fällen müßt ihr stets kriminalistisch vorgehen, genau in Erfahrung bringen, wann welche Lähmung entstanden ist. Man kann nicht länger alles, was man nicht erklären kann, einfach als Querschnittslähmung abtun oder als Quetschung der Nervenwurzeln.

Es ist auch möglich, sogar bei vielen Fällen äußerst wahrscheinlich, daß die mit einer Lähmung zur Welt gekommenen Kinder intrauterin211 ein schweres Konflikt-DHS erlitten haben, das ins motorische Zentrum eingeschlagen hat.

 

211 intrauterin = innerhalb der Gebärmutter

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Immer muß es ein Angst-Konflikt des „Gebanntseins“ oder des „Gefangenseins“ sein, das zu einer Lähmung der Motorik führt. Das hat überhaupt nichts mit Intelligenz oder bewußtem Überlegen zu tun. Das geht quasi halbautomatisch innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde. Bei einer bestimmten Art von Konflikt-DHS reagiert das Individuum, Mensch und Tier, mit einer bestimmten Art von „Gebanntseins-Lähmung“, weil eben das zuständige Hirnzentrum betroffen ist.

Natürlich werdet Ihr sofort fragen: Ja, aber wie bekommt man den eigentlichen Konflikt jetzt nach eventuell langer Zeit noch heraus. Bestimmt nicht beim Partygespräch, sondern oftmals erst nach mühevoller Detektivarbeit. Immerhin weiß man ja schon einiges, nämlich welche Art von Konflikt das gewesen sein muß.

Eine Mutter kann in der Schwangerschaft ein DHS erleiden, jedoch, außer in den ersten drei Monaten, keinen daran normalerweise anschließenden Konflikt. Das hat eben seine biologischen Gründe. Und viele Konflikte lösen sich dann durch die Schwangerschaft selbst. Aber das Ungeborene kann durchaus Konflikte im Mutterleib erleiden.

Die zweite Schwierigkeit sehe ich darin, daß es immer nur ganz wenige kluge Menschen gibt. Die Allermeisten sind leider dumm. Und unter den Dummen sind meist die noch die Allerdümmsten, die sich für überklug halten. Es wird schwierig sein, engagierte kluge Ärzte zu finden, die gleichwohl nicht das Bestreben haben, Medizyn-Millionäre zu werden.

Merke:

Das Krebsäquivalent des Hamerschen Herdes im motorischen Zentrum des Gyrus praecentralis ist die Lähmung, denn es geht kein motorischer Code mehr heraus, solange Konfliktaktivität besteht. Der Konflikt des motorischen Zentrums ist die konfliktive „Gebanntseins-Angst“, die Angst, nicht fliehen oder ausweichen zu können.

Das Krebsäquivalent des Hamerschen Herdes im sensorischen Zentrum des Gyrus postcentralis ist die Sensibilitätsstörung, sowie oftmals der Recklinghausen-Knoten, eine Gliawucherung der Nervenscheide, weil der Weg der afferenten Leitung212 zum Hamerschen Herd blockiert ist.

Der Konflikt des sensorischen Zentrums ist der Trennungs-Konflikt, der Konflikt des Verlusts des Körperkontaktes (zum Beispiel Mutter, Familie, Herde und so weiter), was in der Natur durchaus tödlich sein kann, im weiteren auch „Verlassenseins-Angst“.

 

212 afferente Leitung = nervöse Erregungsleitung vom peripheren Organ zum Gehirn

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