13 Die Konflikt-Schiene
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In der Biologie herrschen Gesetze, die wir, seit wir uns angewöhnt haben „psychologisch“ zu denken, nicht mehr verstehen können, die wir jedoch, wenn wir wieder gelernt haben bio-logisch zu denken, sehr gut begreifen können. Zu dieser biologischen Art zu denken, gehört das Verständnis der Konflikt-Schiene.
Wir heutigen, durch unsere Zivilisation verbildeten Menschen, empfinden dieses „Schienen-Denken“ geradezu als „krankhaft“, wir sprechen dann von Allergie, die es zu bekämpfen gelte. Wir sprechen von Heuschnupfen, Asthma, Neurodermitis, Psoriasis et cetera und bezeichnen damit wahllos verschiedene Konflikte in ganz verschiedenen Phasen mitsamt ihren körperlichen Symptomen. Es findet sich also ein ziemliches Durcheinander, in das wir hier etwas Ordnung bringen wollen:
Außer der eigentlichen DHS-Schiene gibt es noch „Nebenschienen“. Das sind Begleitumstände oder Begleitmomente wesentlicher Art, die zum Zeitpunkt des DHS dem Organismus als wesentlich in Erinnerung geblieben sind. Dies können zum Beispiel Gerüche, bestimmte Farben oder Geräusche sein. Es kann pro DHS eine Begleitschiene sein, es können aber auch 5 oder 6 Begleitschienen gleichzeitig vorkommen. Es ist unerheblich, ob wir diesen Begleitschienen später „psychologisch“ Bedeutung beimessen oder nicht, sie sind einfach einprogrammiert.
13.1 Fallbeispiel: Heuschnupfen
Als man noch das frisch gerechte Heu zu sogenannten Heuhocken aufhäufte, um es noch etwas trocknen zu lassen, ohne daß der Tau das Heu wieder naß machte, war solch ein innen hohler Heuhocken besonders auf dem Lande, die romantischste, billigste und deshalb beliebteste Möglichkeit für die erste körperliche Liebe. Passierte dabei, was häufig vorkam, ein größeres oder bedeutsames Malheur, dann erinnerte der Geruch des frischen Heus die beiden Liebenden stets an die damals stattgefundene Katastrophe. Die Katastrophe war aber nicht immer für beide eine Katastrophe, eben auch nicht unbedingt für beide ein DHS, oftmals nur für einen der beiden. Wir sprachen dann von einem Heuschnupfen oder einer Heuallergie. Man braucht übrigens für den Heuschnupfen – der Heuschnupfen ist natürlich schon wieder die Heilungsphase – nicht unbedingt Pollen des Heus, sondern wenn wir zum Beispiel einen Bauern beim Heuernten im Fernsehen erleben, hat es den gleichen Effekt.
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Das Besondere, was uns ja normalerweise in der Natur besonders helfen soll, ist nun, daß wir von jedem „Hauptschienen-Konfliktrezidiv“ natürlich augenblicklich auf jede einzelne oder sogar alle „Nebenschienen“ aufsetzen können, daß wir aber auch von jeder Nebenschiene sowohl auf die Hauptschiene als auch auf andere oder alle Nebenschienen aufsetzen können.
Selbstverständlich haben alle Nebenschienen auch einen entsprechenden selbständigen Konfliktaspekt, einen eigenen Hamerschen Herd im Gehirn und eine entsprechende Organveränderung.
Im obigen Beispiel des Heuschnupfens bekommt die Partnerin, sofern sie damals ein DHS erlitten hatte, vor jedem Heuschnupfen meistens auch gleichzeitig wieder ein Rezidiv des sexuellen Konfliktes mit Gebärmutterhals-Carzinom. Macht sie also ahnungslos ihren Urlaub zur Zeit der Heuernte auf einem Bauernhof, dann ist sie erstaunt, daß anschließend einmal die Periode ausbleibt. Das Konfliktrezidiv ist natürlich genauso schnell wieder gelöst, sobald sie wieder zu Hause ist und keine Heuernte mehr sieht, Aber eine neue Katastrophe droht, wenn sie dann zufällig zum Gynäkologen geht und der ein beginnendes Gebärmutterhals-Karzinom feststellt.
Ich verpflichte deshalb alle meine Schüler, das DHS ganz besonders sorgfältig zu untersuchen mit allen Begleitschienen, sowohl den optischen, den akustischen, Geruchs schienen, Berührungsschienen et cetera.
Immer aber müssen sie im Auge behalten, daß das alles keine Störungen sind, wie wir früher die sogenannten Allergien aufgefaßt hatten, sondern echte und gute Gedankenstützen, die den Organismus auf eine früher erlittene Art von Katastrophe aufmerksam machen sollen!
Nicht genug damit, daß wir die Begleit- oder Nebenschienen herausgefunden haben, sondern wir müssen sie dem Patienten geduldig erklären und zwar so, daß er sie in Zukunft schmunzelnd begrüßt und keinerlei Panik dabei bekommt aber auch weiß, daß der eigentliche Konflikt noch nicht richtig gelöst ist. In einer Zeit, in der es nur „Symptom-Medizin“ gab und jedes auffällige Symptom als „Krankheit“ mit Therapie-Notwendigkeit (!!) galt, ist diese Arbeit oft gar nicht so leicht. Bei Patienten, die die Neue Medizin nicht begreifen wollen oder können oder dürfen, ist es sogar vergebliche Mühe.
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13.2 Fallbeispiel: Flug Senegal-Brüssel
Ein Ehepaar fliegt aus dem Senegal nach Brüssel. Während des Fluges erleidet der Ehemann einen Herzinfarkt. Katastrophe! Er ist kalkweiß, schnappt nach Luft, liegt auf dem Boden im Gang des Flugzeuges. Seine Ehefrau rechnet jeden Moment damit: Er wird sterben! Er stirbt aber nicht. Man landet in Brüssel, er wird ins Krankenhaus gebracht und wird wieder gesund.
Nicht nur der Flug war für die Ehefrau die Hölle, auch die nächsten drei Wochen sind furchtbar. Sie nimmt an Gewicht ab, kann nicht mehr schlafen, hat ständig Angst um das Leben ihres Mannes.
Biologisch gesehen hat sie einen Todesangst-Sorge-Konflikt (für einen anderen) erlitten. Nach diesen furchtbaren drei Wochen beruhigte sie sich schließlich und es kam zur Conflictolyse. Die Patientin hatte das Glück, aus Afrika Tbc-Mykobakterien mitgebracht zu haben. Sie schwitzte die nächsten drei Wochen nachts, besonders gegen Morgen teilweise fünf Nachthemden durch, hatte leichtes, nächtliches Fieber. In der Lunge hatte sie einen Rundherd (Adeno-Karzinom der Alveolen), der nun durch die Tuberkel- Bakterien verkäste und abgehustet wurde mit dem Restzustand einer kleinen Kaverne, sogenanntem partiellem Lungen-Emphysem.
In der Folgezeit erlitt die Patientin mehrfach solche Schwitzperioden, mal kürzer, mal länger. Unmittelbar zu Beginn einer weiteren, längeren Schwitzperiode fand man ein Adeno-Karzinom der Lunge, bevor die säurefesten Stäbchen (Tbc) noch Zeit hatten, den „Tumor“ zu verkäsen und aushusten zu lassen. Nun galt die Patientin als schwer „lungenkrebskrank“. Man wollte „sicherheitshalber“ den einen Lungenflügel herausoperieren, dazu Chemo, Bestrahlung und die üblichen Maßnahmen … Als man aber auch auf der anderen Seite weitere Rundherde entdeckte, wurde die Patientin als inkurabel bezeichnet und ihr der baldige Tod vorausgesagt.
Da die Neue Medizin in Belgien einigermaßen bekannt ist, fand sich ein Arzt, der der Patientin sagte, seiner Meinung nach könne nur der Doktor Hamer solche schwierigen Fälle lösen. So kamen sie denn zu mir.
Der Fall war wirklich nicht ganz leicht aufzuklären, denn die Patientin hatte eine etwas außergewöhnliche Schiene. Als wir die gefunden hatten, war der Rest nur noch Routine.
Welche Schiene hatte Sie?
Der Todesangst-Sorge-Konflikt war nicht schwer herauszufinden. Das DHS war so dramatisch gewesen, daß man es überhaupt nicht übersehen konnte. Es schien mir höchst wahrscheinlich, daß der Ehemann erneute Herzanfälle (Angina pectoris) oder sonstige kritische Situationen erlitten
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haben mußte, bei denen die Ehefrau (Patientin) wieder Todesangst um ihn ausgestanden haben müßte. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte alles ohne Wenn und Aber gestimmt. Aber – die Ehefrau bestritt ganz energisch: Nein, dem Mann gehe es gut, er habe nie mehr einen Anfall gehabt, er sei völlig gesund, mit dem Flugzeug geflogen sei er auch nicht mehr.
Da kam mir der rettende Gedanke: „Ist vielleicht sonst jemand von ihrer Familie mit dem Flugzeug geflogen?“ „Das ja, Herr Doktor, aber es ist nichts passiert dabei. Aber wenn Sie so fragen, da fällt mir ein: Die letzte Schwitzperiode hatte ich, nachdem meine Tochter von ihrem dreiwöchigen Teneriffa-Urlaub zurückgekehrt war. Meinen Sie, das könnte damit zusammenhängen? Allerdings erinnere ich mich, daß ich die gesamte Zeit, in der sie mit Mann und Kindern weg war, nachts nicht schlafen konnte, auch etwas Gewicht abgenommen habe und immer daran dachte: ‚Wenn sie nur erst schon wieder zurück wären!'“
Der Rest war wieder Routine: Es ließ sich sehr exakt rekonstruieren, daß die Patientin jedesmal, wenn irgendein Familienmitglied (Schwester oder Kinder) mit dem Flugzeug unterwegs war, eine panische Angst hatte, die sie sich bei „vernünftiger“ Überlegung gar nicht erklären konnte. Und immer, wenn das Familienmitglied wieder zurückgekehrt war, hatte sie ihre Nachtschwitz-Periode gehabt. Und jetzt hatte gerade wieder eine längere Nachtschwitz-Periode mit subfebrilen Temperaturen und Husten begonnen. Da hatte man ein Röntgenbild gemacht und die Sache entdeckt.
Die zweite Schiene des Gleises war … das Flugzeug!
So, wie ein Eisenbahngleis aus 2 Schienensträngen besteht, auf denen der Zug fährt, so hatte die Patientin bei dem dramatischen Herzinfarkt des Ehemannes auf dem Flug von Senegal nach Brüssel 2 Konflikt- Komponenten erlitten:
- den Todesangst-Sorge-Konflikt um den Ehemann wegen des Herzinfarktes
- den Flugzeug-Angst-Konflikt, da sie im Flugzeug so hilflos gefangen saßen.
Beide Komponenten waren seither komplex miteinander verbunden und bei jeder einzelnen der beiden Komponenten rastete augenblicklich der Todesangst-Sorge-Konflikt ein. Wir hätten auch sagen können: Seither war sie allergisch auf Herzinfarkte und Herzanfälle (die aber glücklicherweise nicht passiert waren) und – Flugzeuge!
Die Therapie bestand darin, der Patientin die Zusammenhänge bewußt zu machen, die Ursachen abzustellen und ansonsten … gar nichts zu tun, sondern Mutter Natur möglichst nicht zu stören. Das heißt: Die Patientin schwitze nochmals in der Nacht 3-4 Wochen lang, dann waren keine Lungenrundherde mehr zu sehen, nur noch kleine Kavernen. Der Patientin geht es heute gut.
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13.3 Fallbeispiel: Am Steuer eingeschlafen
Ein Mann fuhr nachts um drei Uhr auf der Autobahn zwischen Brüssel und Aachen. Bei Lüttich, kurz vor der Maasbrücke schlief er am Steuer ein. Nach etwa einem Kilometer wachte er erschrocken davon auf, daß der Motor ein anderes Geräusch machte, weil der Fuß das Gaspedal nicht mehr drückte. Er erlitt den Konflikt: „Ich traute meinen Ohren nicht“.
Augenblicklich hatte er einen Tinnitus206 im linken Ohr. Von da ab bekam er eine Zeitlang den Tinnitus regelmäßig
- wenn er morgens aufwachte und
- immer, wenn er Auto fuhr und den Motor drosselte, also bei einer bestimmten Geräusch-Frequenz.
13.4 Fallbeispiel: Die überfahrene Katze
Ein Autofahrer überfuhr unglücklicherweise eine Katze. Er stieg aus, um zu sehen, ob sie vielleicht doch noch am Leben sei und ihr vielleicht noch zu helfen sei. Aber sie war „mausetot“. „Oh Gott“, dachte er, „das arme Katzenviecherl, wie ist das nur passiert“. Es fuhr ihm ein riesiger Schock in die Glieder, wie er die arme, tote Katze so liegen sah.
Ein Jahr später lief ihm eine streunende Katze zu, die seine Frau spontan aufnahm und die beide bald in ihr Herz schlössen. Am Feierabend pflegte er sie zu streicheln. Alles war in Ordnung …, solange die Katze pünktlich nach Hause kam. Kam sie aber zu spät, dann erlitt er augenblicklich eine „Allergie“ auf das Nichtvorhandensein der Katze. Denn jedesmal tauchte dann wieder das Bild von der armen, totgefahrenen Katze vor ihm wieder auf. Er kam dann jedes mal in Panik: „Unserer Katze wird doch nicht …, nein nicht auszudenken, wenn sie irgendwo auf der Straße liegt, wie die arme Katze damals …“
Kam die Katze dann nach Hause, so bekam er jedesmal eine ausgedehnt akute „Hautallergie“, das heißt die Haut an Händen, Armen und Gesicht war ganz rot angeschwollen, in Wirklichkeit eine Heilung der voraufgegangenen kleinen Haut-Ulcera. Der Hautallergietest ergab: Eindeutig Katzen-Allergie! Wir hatten bisher geglaubt, das seien alles Krankheiten, die dringend behandelt werden müßten. Diese Sicht ist jedoch völlig einseitig, denn es sind die Reste unserer Instinkt-Fähigkeiten. Es waren jeweils Alarmsignale vorausgegangen, beim Asthma bronchiale oder Asthma laryngeale sind es jeweils zwei aktive Alarmsirenen, die uns sagen wollen: Vorsicht, da ist doch damals was passiert. Oder: Bei dieser Kombination mußt Du aufpassen!
Auch dazu wieder zwei kurze Beispiele:
206 Tinnitus = Ohrgeräusche
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13.5 Fallbeispiel: Der Boxer im Lieferwagen
Wir waren mit unserem Lieferwagen in den Park gefahren und dort mit unseren beiden Boxerhunden (Pärchen) spazieren gegangen. Nach dem Spaziergang sollten sie im Wagen noch einen Moment warten, bis wir rasch noch eine Tasse Kaffee getrunken hatten. Da es warm war, ließen wir die Fensterscheibe halbhoch offen. Noch nie waren die Hunde aus dem Fenster gesprungen. Diesmal aber kam wohl ein besonders unverschämter und kläffender Artgenosse vorbei, der augenblicklich verjagt werden mußte. Gedacht getan. Der Boxerrüde von vier Jahren springt mit einem gewaltigen, eleganten Sprung durch das halbgeöffnete Fenster des Lieferwagens. Die sechs Jahre ältere Boxerhündin will es ihm nachmachen, aber die alte Dame kommt nicht so elegant nach, bleibt mit ihrer etwas dickeren Taille hängen, überschlägt sich und landet auf ihrem Hundepopo. Sie trug dann einen Bekkenbruch davon, an dem sie drei Monate laborierte.
Von da ab war sie nicht mal mit dem schönsten Leckerbissen dazu zu verleiten, nochmals in den Lieferwagen einzusteigen. Sie ging bis zur Türe, aber dann drehte sie sich entschlossen um: „Herrchen, die Wurst möchte ich zwar sehr gerne, aber in den Lieferwagen steige ich nicht noch einmal ein, denn da kann man rausfallen …“
Was einer Boxerhündin nie passieren würde, das passiert uns Menschen alle Nas‘ lang.
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13.6 Fallbeispiel: Ein Auffahrunfall nach dem anderen
Eine Speditions-Chefin erlebte einen Auffahrunfall mit ihrem PKW. Es fuhr ihr ein Bus von hinten auf ihren Wagen auf. Sie sah den Bus im Rückspiegel „auf sich zurollen“. Da sie Linkshänderin ist, erlitt sie bei diesem Schreckangst-Konflikt und Frontalangst-Konflikt (hier Ohnmächtigkeits- Konflikt: „Ich konnte nichts machen!“) die entsprechenden Hamerschen Herde rechts frontal. Als die Sache endlich aus der Welt geschafft war, einschließlich sogenannter Schleudertrauma und Versicherungsabwicklung, fand man glücklicherweise nicht – trotz Hustens das zugehörige Bronchialkarzinom und die zugehörigen Kiemenbogen-Zysten, dafür aber die beiden Hamerschen Herde im Gehirn. Sie wurden natürlich sofort zu „Hirntumoren“ erklärt und herausoperiert. Das war 1982. Einige Jahre später erlitt sie fast exakt den gleichen Unfall, nur war es diesmal kein Bus. Es lief alles fast identisch ab, wie beim ersten Mal. In der neurochirurgischen Klinik sagten die Ärzte, der Tumor rechts frontal sei nachgewachsen. Wieder wurde die Patientin operiert. Das ganze passierte noch ein Drittes Mal und sie wurde, nachdem sie den Konflikt wieder gelöst hatte zum dritten Mal an der gleichen Stelle operiert, weil der „Hirntumor“ schon wieder nachgewachsen sei.
In der letzten Zeit hatte sie mehrere „Fast-Auffahrunfälle“ erlebt. Inzwischen ist sie allergisch auf Auffahrunfälle. Einige Male war es „ganz knapp“ gewesen. Und jetzt soll sie zum vierten Mal operiert werden, samt Chemo und Bestrahlung diesmal, denn diesmal hatte man Kiemenbogen- Zysten und Lungenveränderungen gefunden, die man zu „Metastasen“ des „Hirntumors“ erklärte. Da lernte sie glücklicherweise die Neue Medizin kennen.
Jetzt fährt die Patientin konsequent nicht mehr selbst Auto.
Die Schiene in der Neuen Medizin bedeutet, daß ein Patient – gleich Mensch oder Tier – der einmal einen biologischen Konflikt erlitten hat, sehr leicht wieder auf die Schiene gerät, wenn es zu einem Rezidiv kommt. Das Rezidiv kann dabei sogar aus nur einer Komponente des Konfliktes (siehe „Flugzeugallergie“) bestehen. Schon das genügt, um das volle Konfliktrezidiv auszulösen. Solche Konfliktrezidive verlaufen an unserem intellektuellen Verstehen vorbei. Wir können sie nur intuitiv erfassen und vermeiden. Das, was wir Menschen erst nach der dritten Operation richtig machen („aus Schaden klug geworden“), macht das Tier gleich nach dem ersten Mal richtig, instinktiv!
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Wir müssen eine ganz neue Dimension des Denkens kennenlernen, eine Art des intuitiven biologischen Erfassens. Die biologischen Konflikte holen uns in die rauhe Wirklichkeit zurück. Besonders das Tier. Aber auch im Grunde für uns Menschen geht es ja eigentlich dabei stets um Leben und Tod!
13.7 Fallbeispiel: Nußallergie
Nachfolgenden Fall, den mir eine Patientin geschickt hat, veröffentliche ich dankbar und gerne mit ihrer ausdrücklichen Erlaubnis, samt Namen und Bild, weil ich ihn sehr originell und instruktiv finde.
Ottilie Sestak 16. Juni 1998
Meine Nußallergie
Ich bin am 21. September 1941 mittags um 11.30 Uhr in Oberndorf am Neckar geboren und Rechtshänderin.
Solange ich mich überhaupt zurückerinnern kann, litt ich unter Aphthen im Mund. Nur wer selbst solche „Biester“ hatte, kann nachempfinden wie weh diese tun. Zwei, drei oder vier – manchmal so groß wie der Nagel am kleinen Finger – waren keine Seltenheit.
Als Kind meinte der damalige Hausarzt in Oberndorf, es sei Vitamin B- Mangel, aber die verschriebenen Tropfen halfen nichts. Später – mittlerweile wohnten wir in Radolfzell am Bodensee – erklärte man mir, daß es mit der Pubertät zu tun hat. Am 5. August 1961 habe ich dann geheiratet und wurde am 7. Juni 1972 geschieden. Da ich nach meiner Unterleibsoperation 1970 – Tumor am rechten Eileiter – von Professor O. erfuhr, daß ich keine Kinder bekommen kann, da der linke Eileiter nur ein Muskelgebilde (Geburtsfehler?) ist, der rechte Eileiter durch die Operation nicht mehr funktionstüchtig sei und mein früherer Mann „eigene Kinder“ haben wollte, haben wir uns getrennt.
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Als ich dann 1972 (ich habe nach der Scheidung einen „Schlußstrich“ gezogen und nochmals neu angefangen) – mittlerweile war ich 31 Jahre alt – nach Waldbronn zog, nahm ich das Problem Aphthen mal wieder in Angriff.
In der Hautklinik in Karlsruhe besorge ich mir beim Professor … (den Namen weiß ich nicht mehr) einen Termin. Ich trug ihm mein Problem vor und er fragte, ob er mir mal etwas zeigen soll. Ich bejahte und er zeigte mir zwei Aphthen in seiner Mundschleimhaut. Er verschrieb mir dann eine blaue Tinktur, die in der Apotheke zusammengemixt wurde. Sie schmeckte ähnlich wie früher das Malebrin (oder so ähnlich) mit dem man gurgeln mußte bei Halsschmerzen. Dem Professor sagte ich dann, daß ich nichts zum einpinseln möchte, sondern etwas, daß ich die „Dinger“ gar nicht mehr bekomme. Daraufhin erzählte er mir, daß es sich bei den Aphthen wahrscheinlich um eine Erbkrankheit handelt und ich damit leben müsse. Außerdem fragte er noch, ob es in der Familie jemanden gibt, der auch darunter leidet, was ich verneinen konnte. Es hatte nur mich erwischt.
Ganz sicher war ich mir jedoch nicht und fragte dann meine Mutter, ob sie jemanden in der Familie weiß oder sich erinnern kann, der unter Aphthen zu leiden hatte. Sie verneinte dies und damit war für mich der Fall zunächst wieder einmal erledigt. Der Witz dabei ist, daß meine Mutter ein paar Tage später bei mir anrief – sie wohnte mittlerweile auch in Waldbronn, nur zwei Straßen von mir weg – und sagte, ich solle doch mal kurz vorbeikommen. Ich kurvte sofort hin und zu meinem Erstaunen zeigte sie mir eine Aphthe in ihrem Mund. In dem Moment glaubte ich sogar an die „Erbkrankheit“.
Am 11. August 1979 lernte ich meinen jetzigen Mann Leo kennen, der zu meinem Aphthen-Problem immer meinte, dafür müsse es doch eine Lösung geben. Aber weit gefehlt. Alles was ich ausprobierte von Gel über Salbe und Tropfen, Spülungen und Kamille, Salbei, Myrrhe, Schwedenkräuter und was weiß ich noch alles – nichts, aber überhaupt nichts hat geholfen. Wenn ich drei oder vier so kleine „weiße Teufel“ hatte, halfen meist nur noch Schmerztabletten, denn ich war ja ganztags berufstätig als Direktionssekretärin bei der Deutschen Krankenversicherung in Karlsruhe und mußte tagsüber natürlich auch sehr viel reden und telephonieren.
Ab 1.1.1997 wurde ich von der DKV in den erweiterten Vorruhestand übernommen.
Vom 29.3. bis 16.4.94 machten mein Mann und ich eine Rundreise durch China von Peking bis Hongkong. Wieder zu Hause stellte ich fest, daß ich keine Aphthen hatte. Welch ein Wunder, denn das kam ganz, ganz selten vor.
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Plötzlich kam ich auf die Idee, daß die Sache etwas mit dem Essen oder dem Reis zu tun hat. Von dieser Stunde an schrieb ich ganz genau auf, was ich „unter der Nase“ hineinschob. Überall hatte ich meine Zettel verteilt, damit ich ja nichts vergesse. Irgendwann merkte ich dann, daß, wenn ich Nüsse gegessen hatte, es besonders schlimm war. Von der Stunde an aß ich keine Nüsse mehr. Alle Bekannten und Verwandten machten für mich nur noch Kuchen ohne Nüsse. Sogar gemahlene Haselnüsse oder Mandeln in Kuchenteig, Sesam- oder Mohnbrötchen und Sonnenblumen-Brot habe ich im Laufe der Zeit „verachtet“. Sobald ich mal nicht wie ein „Schießhund“ aufpaßte, war ich schon wieder „gesegnet“. So mied ich eben alles, was mit Nüssen zu tun hatte und sagte mir, daß ich ohne Nüsse leben kann.
Für den 1. Mai 1997 lud ich Heinz B. mit Familie ein. Heinz kenne ich schon seit meiner frühesten Kindheit, denn er wurde am 18. März 1942 auch in Oberndorf am Neckar geboren.
Seine Mutter wohnte zu der Zeit bei Tante Sofie – eine Schwester meiner Großmutter – und ihrer Familie.
Auf Heinz hatte ich nämlich ein „Attentat“ vor. Ich wollte ihn bitten, daß er am 23. Mai – dem 90. Geburtstag meiner Mutter – in der Uniform der Stadtkapelle Oberndorf auf seiner Posaune den Narrenmarsch bläst, denn wir wollten mit zwei Hansel, einem Narro und einem Schantle – Fasnachtsfiguren aus unserer Heimat – das Geburtstagsprogramm eröffnen. Natürlich hatte Heinz sofort zugesagt und sich eine Uniform geliehen, weil er nicht mehr aktiv bei der Kapelle spielt. Die Freude bei unserer Mutti über die gelungene Überraschung war riesig, denn „Fasnet“ war für sie immer etwas ganz wichtiges.
Kurz bevor Heinz kam, telefonierten wir nochmals miteinander und er fragte mich, ob ich schon mal etwas von Doktor Hamer gehört habe, was ich verneinte. Er erzählte mir die Geschichte vom tragischen Tod seines Sohnes Dirk. Außerdem sagte er mir, daß seine Schwester mit Doktor Hamer zusammenarbeite und er zwei Bücher hat, die er mir mitbringen könne, was er dann auch tat.
Die Bücher las ich dann und machte mir so meine Gedanken. Es waren für mich keine „spanischen Dörfer“, denn ich arbeitete von Februar 1974 bis September 1976 als Chefsekretärin in der Neurologie in der Kurklinik Reichenbach. Nach der Städtereform 1972 wurde aus den vier Ortschaften Reichenbach, Busenbach, Etzenrot und Neurod der neue Ort Waldbronn. Die Albstraße gehörte zu Reichenbach. Den Job hatte ich angenommen, weil ich später in die Verwaltung des Thermalbades, das im Bau war, wechseln wollte.
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Die Sache zerschlug sich, da der vorgesehene Geschäftsführer kurz vor der Übernahme des Thermalbades mit 42 Jahren an einem Herzschlag starb und die Verwaltung von der Gemeinde übernommen wurde. Da die Anamnesen und Krankheitsgeschichten der Patientinnen und Patienten mir psychisch sehr zu schaffen machten, wechselte ich am 1. Oktober 1976 zur Deutschen Krankenversicherung. Bevor ich die Stelle in der Kurklinik antrat, hatte ich – außer meinen eigenen Wehwehchen – noch nichts mit Medizin zu tun gehabt.
Ich hatte nämlich in einer Strickwarenfabrik Großhandelskaufmann gelernt und nach der Lehre von Mai 1957 bis Juni 1972 bei Schiesser in Radolfzell – damals Europas größter Unterwäschehersteller – gearbeitet.
Von Juli bis Oktober 1972 arbeitete ich in München als Chefsekretärin beim Herrenausstatter Hofele am Rosenheimerplatz.
Vom 1.11.72 bis 31.1.74 war ich Sekretärin beim technischen Direktor bei Mann Mobilia in Karlsruhe. Ein Unternehmen mit mittlerweile um die 20 Möbelhäuser. In die Kurklinik wechselte ich dann, weil es bei uns im Dorf war und ich nicht mehr nach Karlsruhe zufahren brauchte.
Nachdem ich „wie von Heinz befohlen“ zuerst die beiden Bücher von Herrn Doktor Hamer gelesen hatte, stürzte ich mich auf den zusammengefalteten Plan. Ich gestehe, daß ich zwischendurch schon mal einen Blick darauf geworfen hatte, mußte aber dann wieder daran denken, daß Heinz sagte, ich würde die Zusammenhänge erst verstehen, wenn ich die Bücher gelesen habe.
Den Plan breitete ich auf den Tisch aus, kniete mich auf meinen Stuhl und begann mein „Studium“. Beim Thema Allergie läuteten bei mir alle Glocken. Plötzlich war ich davon überzeugt, daß die Sache mit den Nüssen „von irgend etwas von früher“ kommen muß. Sofort erzählte ich es meinem Leo der dann meinte, daß das gut sein kann.
Aber woher und von was??
Immer wieder überlegte ich und grübelte – ohne Ergebnis. Eines nachts wachte ich auf und plötzlich wußte ich Bescheid. Ich konnte es kaum erwarten bis Leo endlich aufwachte, am liebsten hätte ich ihn sofort geweckt, tat es dann aber doch nicht. Schlafen konnte ich nicht mehr und „lauerte“ bis er endlich die Augen aufmachte. Sofort teilte ich ihm mit, daß ich weiß woher das mit den Nüssen kommt. Er erwiderte ganz ruhig: Laß uns zuerst mal frühstücken und dann erzählst du mir alles. Solange konnte ich natürlich nicht warten und schon im Nachthemd in der Küche legte ich los.
In Oberndorf wohnten wir im Hause der Großeltern an einer Schützensteige (eine 16%ige Steigung). Im unteren Grundstück stand ein – für meine Begriffe als Kind – riesiger Nußbaum, von dem ein paar Äste zu uns in den Garten herüberhingen.
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Es war „bei Strafe“ verboten die Nüsse aufzuheben, denn mit der Besitzerin, eine Frau Fuoß, war „nicht gut Kirschen essen“. Es war wieder einmal Herbst – es muß 1946 oder 1947 gewesen sein. Die Nüsse waren reif und gerade aufgebrochen. Meine Schwester, sie ist fünf Jahre älter, und ich schlichen in Richtung Nußbaum. Wir schauten, ob die „Fuoßin“ am Fenster ist oder unsere Mutti oder unsere Oma herausschaut. Weit und breit war niemand zu sehen. Da rissen wir die Nüsse ab, machten ganz schnell die grünen Schalen weg und warfen sie in den Garten von Frau Fuoß, da riß diese schon die Fenster auf und schrie: „Lasset jo meine Niß en Ruh, sonscht komme!“ Im selben Augenblick schaute unsere Mutti von der Veranda herunter. Sie bekam alles mit und rief wütend: „Regina, Ottilie sofort raufkommen!“ Oben wartete sie schon mit dem Teppichklopfer und schlug uns windelweich. Immer wieder sagte sie, daß sie es uns schon austreiben würde, an die Nüsse zu gehen und wenn sie uns totschlagen muß. Übrigens an Frau Fuoß kann ich mich nicht mehr erinnern, aber die geifernde Stimme werde ich mein ganzes Leben lang nicht vergessen. Ob ich nochmals eine Nuß geholt habe, weiß ich nicht mehr, kann es mir aber nicht vorstellen.
Im Januar 1951 zogen wir nach Radolfzell. Das Verbot löste sich in Luft auf, und in den großen Ferien, die ich jedes Jahr bei meinen Großeltern verbringen durfte, waren die Nüsse noch nicht reif.
Zu erwähnen scheint mir an dieser Stelle wichtig, daß meine Schwester nie irgendwelche Probleme mit Nüssen hatte.
Mein Mann meinte, nachdem ich ihm die Geschichte erzählt hatte, daß die Schläge wegen den Nüssen schon der Grund sein könnte, daß ich alles was eine harte Schale hat und innen einen Kern, nicht vertrage.
Ein paar Tage später erzählte ich die Sache meiner Mutti und meiner Schwester. Beide erinnerten sich ganz genau an die Begebenheit damals.
Dann fing ich an zu überlegen, was ich nun mache. Ich wußte überhaupt nicht wo und wie ich anfangen soll. Fragen konnte ich ja auch niemand. Nach ungefähr zwei Wochen kaufte ich eine Tüte Erdnüsse und legte ein paar in ein Schälchen. Den ganzen Nachmittag über schielte ich die Erdnüsse immer wieder an. Am Abend sagte ich dann zu meinem Leo: „So, und jetzt esse ich von den Nüssen, denn erstens bekomme ich von meiner Mutti keine Schläge mehr und zweitens lebt „die alte Fuoßin“ schon lange nicht mehr; es kann mir also gar nichts passieren.“ Mit sehr gemischten Gefühlen machte ich die erste Erdnuß auf und aß die beiden Kerne. Ich aß noch zwei oder drei und dachte immer, daß mir ja nichts mehr passieren kann.
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Nach ungefähr zehn Minuten merkte ich plötzlich, daß es mich vorne im Mund sticht und brennt. Sofort sprang ich auf und sauste ins Bad, zog die Lippe etwas herunter und siehe da, es war schon ein dunkelroter Tupfen zu sehen. Ich schaute in den Spiegel und sagte zu meinem Spiegelbild: „Was soll denn das? Es kann Dir doch überhaupt nichts passieren!“ Am anderen Morgen war der Tupfen wieder weg. Ich aß sofort wieder Erdnüsse und wartete, aber es „tüpfelte“ nicht mehr. Seither esse ich wieder alle Arten von Nüssen, Mohn-, Sesam und alle anderen Körnerbrötchen und Brotsorten.
Alle Bekannte und Verwandte wurden im Laufe der Zeit darüber informiert, daß ich wieder Nüsse essen kann und warum.
Unser Hausarzt, Herr Doktor H., wußte von meiner Nuß-Allergie nichts, denn ihn haben wir erst seit April 1995.
Herr Doktor R., unserer früherer Hausarzt verstarb am 25.3.95 im Alter von 63 Jahren an einer Lungenembolie. Letztes Jahr im Herbst hatte ich mal einen Termin bei Herr Doktor H. und erzählte ihm unter anderem die ganze Geschichte. Er hörte mir ganz aufmerksam zu, stützte dann den Kopf auf den Arm und meinte: „Das ist ja sehr interessant!“ Weiter sagte er nichts.
Fast fünfzig Jahre meines Lebens hatte ich aufgrund der fürchterlichen Schläge und der „Todesdrohung“ – wegen den blöden Nüssen – unter den schmerzhaften Aphthen zu leiden. Wenn ich zurückdenke an die Aussagen der Ärzte von wegen Vitamin B- Mangel, Erbkrankheit usw. habe ich dafür nur noch ein müdes Lächeln übrig und kann nur sagen: „Was für ein Schwachsinn!“
Ottilie Sestak
Die Therapeutin der Patientin berichtet noch:
Ottilie erzählte bei uns noch eine kleine Begebenheit, die sie jedoch nun zum Aufschreiben vergessen hat, die jedoch auch sehr interessant ist; Sie erzählte nämlich die ganze Geschichte ihrer alten Mutti. Die Mutti bekam dann anschließend, wenn auch einmalig, selbst ein paar Aphthen im Mund. Es hatte ihr seelisch so zugesetzt und sie hatte Schuldgefühle und bekam die Aphthen einmal stellvertretend.
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Linker Pfeil für rechte Mundseite: Aphthen. Der Hamersche Herd ist in Lösung.
Rechter seitlicher Pfeil für linke Mundseite: Aphthen, Hamerscher Herd ebenfalls in Lösung.
Rechter oberer Pfeil: Hör- Konflikt, Sprach-Tinnitus = Stimme der Mutter im linken Ohr. Diese Schiene scheint noch nicht gelöst im August 1998. Es kann aber doch sein, daß der Hamersche Herd am aufquellen ist. Eine Lösung ist hier nicht ganz sicher auszuschließen.
Linker Pfeil. Kehlkopfschleimhaut-Relais. Der Hamersche Herd scheint hängend aktiv zu sein.
Rechter oberer Pfeil: Hamerscher Herd im Bronchial-Relais, scheint ebenfalls noch hängend aktiv zu sein zum damaligen Zeitpunkt (17. August 1998)
Das würde bedeuten: Zwar ist die Aphthen-Schiene wohl vollständig gelöst, aber die alte Schreckangst-Schiene erfährt, möglicherweise durch die Stimme der ja noch lebenden Mutter, immer wieder Rezidive, und: Die in den Wechseljahren befindliche Patientin ist offenbar genau im „hormonalen Patt“, das heißt links ist der Hamersche Herd noch und rechts schon aktiv. Sie ist deshalb wieder in (corticaler) Schwebe-Konstellation.
Unterer Pfeil rechts und links: Der gewaltige brutale Trennungs-Konflikt (Prügel), das Periost der Beine und des Rückens betreffend, ist gelöst. Die Patientin berichtet, daß sie von dem 5. Lebensjahr an dauernd kalte Beine und Füße gehabt habe (typisch für Periost-Konfliktaktivität).
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Rechter Pfeil: Hamerscher Herd im Leber-Relais in pcl-Phase.
Linker Pfeil: Hamerscher Herd im Sigma- Relais (Sigma-Carcinom) in pcl-Phase. Dieser Hamersche Herd umfaßt gleichzeitig auch das Akustikus-Relais für das linke Mittelohr; Zugehöriger Konflikt: einen Hörbrocken wieder loswerden wollen und nicht loswerden können (Stimme der Mutter).
Sowohl das Leber-Carcinom als auch das Sigma-Carcinom waren gewaltige Prozesse, glücklicherweise aber wohl laufend von Lösungsphasen unterbrochen. Denn sonst hätte man sicher mal etwas bemerkt. So hat die Patientin mit einer verkäsenden Leber-Tbc und einer ebenfalls verkäsenden Sigma-Tbc (Nachtschweiß und subfebrile Temperatur seit Jahrzehnten!) diese zugehörigen Karzinome immer wieder abbauen können. Deshalb der gewaltige Hamersche Herd rechts und links!
Rechter Pfeil: Trennungs-Konflikt von der Mutter oder den gewünschten Kindern, halb in Lösung.
Linker Pfeil: Hamerscher Herd für Trennungs-Konflikt von Ehemann Nummer 1, halb in Lösung.
Links großes Relais für den rechten Eierstock (operierte Zyste).
Rechts kleines Relais für den nekrotisierten Eierstock. Aber auch dieser scheint noch 1989 durch die Wiederheirat „phantomatös“ noch eine (kleinere) Lösung erfahren zu haben.
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Dieser Fall scheint so schön einschichtig und klar zu sein. Nun, wir wollen ihn hier nicht verunklaren. Dazu ist er zu schade. Aber er hat noch mehrere Schichten, wie wir auf dem Hirn-CT ersehen können, von dem der Radiologe der Patientin trotz wiederholten Bittens nur eine schlechte Papierkopie gefertigt hat. Aber wir können eine ganze Menge daran lernen:
Außer der „Aphthen-Schiene“ (Mundschleimhaut), die man ja nach dem Homunculus-Schema leicht rechts und links im tiefen lateralen Temporallappen lokalisieren kann als Hamerscher Herd, lief gleichzeitig noch eine Schreckangst- Schiene, betreffend die Kehlkopf-Schleimhaut, sowie eine „brutale Trennungskonflikt-Schiene“, betreffend das Periost des Rückens, des Popos und der Beine (Prügel!). Die Aphthen kann man sehen, die anderen Schienen nur an den Symptomen erkennen.
Noch zwei Besonderheiten:
Der brutale Trennungs-Konflikt betraf gleichzeitig
a) die Mutter, circa zu 70%
b) die Nachbarin, circa zu 30%
beide gleichzeitig. Dieser Konflikt konnte sich im Laufe der Jahrzehnte nicht ändern, wenn die Patientin Rezidive erlitt: Mutter blieb immer Mutter, Nachbarin immer Nachbarin. Deshalb war der Hamersche Herd „übergreifend“ über beide Hemisphären. Rechte Hemisphäre für linke Körperseite – betrifft die Mutter; Linke Hemisphäre für rechte Körperseite – betrifft die Nachbarin.
Der andere Konflikt, nämlich der Schreckangst-Konflikt, ändert sich aber wohl, oder kann sich ändern, und zwar mit den Wechseljahren.
Das nachfolgende ist etwas für Neue Medizin-Kriminalisten:
Begonnen hat der ganze biologische Konflikt, als die Patientin 5 Jahre alt war, beendet war der ganze „Aphthen-Spuk“ mit 56. Dies ist gleichzeitig auch (1997) der Beginn der Wechseljahrs-Beschwerden.
1970 trennte sie sich von ihrem Mann auf seinen Wunsch, weil sie keine Kinder bekommen könnte. Der rechte Eierstock steht bei der Rechtshänderin für den Konflikt, den geliebten Mann zu verlieren, der linke Eierstock, angeblich „atrophisch“, war in Wirklichkeit „nekrotisch“, das heißt in Konfliktaktivität, keine Kinder bekommen zu können. Nach der Herausnahme des rechten Eierstocks blieb der linke aktiv, weil man ihr sagte, nun könne sie definitiv keine Kinder mehr bekommen. 1989 wurde, zusammen mit der Gebärmutter, auch der linke nekrotisierte Eierstock herausgenommen. Die Heilungsphase des Verlust-Konfliktes um den Ehemann war die Eierstocks- Zyste rechts. Die Patientin hatte, damals erst 29, gehofft, noch einen anderen Mann finden zu können, vielleicht auch mit ihm noch Kinder zu bekommen. Bei der Operation hatte man den linken Eierstock als „atrophisch“ bezeichnet, was in Wirklichkeit „nekrotisch“ hätte heißen müssen (keine Kinder bekommen zu können).
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Nun wissen wir ja aus unseren Erfahrungen, daß nach einer herausoperierten Eierstocks-Zyste die übergeordneten Zentren (Nebennierenrinde und Hypophyse) die Östrogen-Produktion stellvertretend übernehmen können. So war es auch hier. Die Patientin hatte ihre Periode noch 5 Jahre. Aber auch danach war sie nicht in den Wechseljahren, selbst nicht, als sie 1989 (mit 48 Jahren) eine Totaloperation (Gebärmutter-Exstirpation und Exstirpation des atrophierten linken Eierstocks) erdulden mußte.
Aber: 1970, nach der Operation der rechtsseitigen Eierstocks-Zyste (die linke war ja atrophiert, quasi nicht vorhanden) hat die Patientin 3 bis 6 Monate Menopause durchgemacht. So lange hätte es nämlich gedauert, bis die Eierstocks-Zyste induriert gewesen wäre und Östrogen produziert hätte. Entsprechend lief das Sonderprogramm im Gehirn, müssen wir annehmen. Folgerichtig berichtet die Patientin, daß sie kurz nach der Eierstocks- Exstirpation einen starken trockenen Husten gehabt habe mit starkem Fieber (früher als „Virus-Bronchitis“ bezeichnet), bei dem sie 10 bis 14 Tage im Bett gelegen habe.
Nach der Operation war Menopause. Da sprang der Schreckangst- Konflikt mit seinem Hamerschen Herd im Kehlkopf-Relais auf die männliche rechte Hirnseite hinüber und bewirkte dort einen Hamerschen Herd im Bronchialschleimhaut-Relais. Auch der Konflikt muß damals gewechselt haben zum Revierangst-Konflikt. In dieser Zeit des Wechsels, kurz nach der Operation, wo der eine Hamersche Herd „noch“ und der andere Hamersche Herd „schon“ in Aktivität waren, hätte die Patientin vorübergehend, wie sie sich gut erinnern kann, eine sogenannte Schwebe- Konstellation. Sie träumte ständig davon, ein Vögelchen zu sein und wegfliegen zu können dahin, wo sie keiner kennt und niemand weiß, daß sie keine Kinder mehr bekommen kann.
Wir sehen, es können Begleitschienen, sofern sie im Revier-Relais gelegen sind, während der konflikt-aktiven Zeit durchaus ihre Qualität ändern, wenn die Hormonlage sich ändert.
In diesem Fall, in dem es für die linke Hirnseite zu einer vorübergehenden „Quasi-Lösung“ mit Kehlkopf-Husten kam, setzte aber einige Monate später die im Sonderprogramm enthaltene, cerebral gesteuerte Östrogen- Vermehrung ein, die die vorübergehende Menopause wieder umdrehte, wieder die Menses hervorrief und dafür sorgte, daß die Patientin erst mit 56 Jahren in die Wechseljahre kam, aus denen bis heute noch keine Menopause im hormonalen Sinne geworden ist, obgleich die Patientin seit einer Totaloperation 1989 keine Blutungen mehr bekommen kann, auch schon seit 1975 nicht mehr gehabt hat.
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Jetzt ist der links-cerebrale Kehlkopfschleimhaut-Konflikt ja seit 29 Jahren wieder aktiv. Da der Hamersche Herd ja nur wenige Monate im Bronchialschleimhaut-Relais aktiv gewesen war, hat sie an den darauf natürlich gefolgten „kleinen Bronchial-Husten“ keine besondere Erinnerung mehr.
Seit Ende Juni ’97 ist nun der Nuß-Aphthen-Konflikt gelöst. Seither kann die Patientin wieder Nüsse essen, ohne Aphthen zu bekommen. Und wieder bekam die Patientin einen „Virus-Kehlkopf-Husten“. 10 Tage war die Stimme weg. Wir wissen nicht, ob alle Schienen nunmehr definitiv gelöst sind – wir wollen es einstweilen annehmen.
Wenn die Patientin demnächst in die Menopause kommt, kann kein Schreckangst-Konflikt mehr springen, weil er nicht mehr da ist. Wir sehen, wie gut wir rechnen müssen, denn die Schienen – besonders, wenn sie zusammen beim gleichen DHS entstanden sind – müssen sich keineswegs synchron oder qualitätskonstant verhalten. Es können Schienen gelöscht, beziehungsweise gelöst werden, während die anderen noch aktiv bleiben.
Aber unsere Geschichte ist medizinisch noch nicht zu Ende. Die Patientin hatte noch zwei weitere Schienen, die aber glücklicherweise nie diagnostiziert wurden;
a) eine Verhungerungs- Konfliktschiene mit Leber-Adeno-Carcinom, und
b) einen häßlichen, hinterhältigen Konflikt mit Sigma-Adeno-Carcinom.
alles wegen der Nüsse. Wir können nicht genau rekonstruieren, ob die beiden Konflikte – mit schizophrener Stammhirn-Konstellation, die die Patientin ausdrücklich bestätigt – immer, meistens oder nur des Öfteren aktiv waren. Zur Zeit dieser Aufnahmen, am 17. August 1998, sind sie beide gelöst. Die Patientin hat sehr oft und manchmal auch längere Zeit Nachtschweiß mit subfebrilen Temperaturen gehabt, typische Zeichen einer tuberkulösen verkäsenden Heilungsphase solcher Adeno-Karzinome. Seit Juni ’97 hat sie auch nicht mehr das Gefühl der Konsternation gehabt. Glücklicherweise wurden, wie gesagt, diese Schienen nie diagnostiziert. In der Medizin- Zeit vor der Neuen Medizin, wo solche Symptome als „bösartig“ galten, wäre die Diagnose für die Patientin das Todesurteil gewesen. Und die Aphthen im Mund wären dann „lauter Metastasen“ gewesen. Schauerlich, sich das auszumalen.
Manchen von uns fällt es schwer, sich einfühlen zu können, daß ein kleines Mädchen von 5 Jahren bei einem einzigen Biologischen Konflikt so viele Schienen „einfangen“ kann und – über mehr als 50 Jahre behalten kann. Noch schwerer fällt es uns im Moment vielleicht noch, zu verstehen, daß alle diese Schienen ihren guten Biologischen Sinn haben: Sie sind biologisch sinnvolle Erinnerungs-Stützen an die „Nuß-Katastrophe“, die diese sensible Patientin als Kind so empfunden hat. Dabei spielt auch keine Rolle, daß bei der Schwester damals offenbar kein DHS eingeschlagen ist.
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Interessant ist übrigens auch, daß bei der Mutter damals offenbar auch ein Konflikt abgelaufen war („Dem Vater tut die Tracht Prügel oft mehr weh als dem ungezogenen Buben“), denn sonst hätte sie die Aphthen der Tochter nicht so spontan assoziieren können.
Vielleicht versteht Ihr jetzt, liebe Leser, warum ich meinen Schülern einhämmere, das DHS genauestens zu recherchieren. Die meisten Schienen werden beim DHS gelegt. Die zusätzlichen Schienen, die bei einem Rezidiv dazukommen, sind meist nur wenige.
Gleichzeitig darf aber auf keinen Fall in Zukunft eine Art „Jagt auf Schienen“ einsetzen, denn das würde den Patienten nur verunsichern, solange er die Neue Medizin noch nicht ganz kennt und noch nicht weiß, daß das alles ja sinnvolle biologische Erinnerungs-Stützen sind, von Bösartigkeit keine Spur. Sie haben auch nichts mit Psychologie zu tun, sondern sind reine Biologie, psychisch genauso wie cerebral und genauso organisch. Und, wie man sieht, kann man alt damit werden und sogar glücklich. Der einzige grobe Unfug, den wir Zauberlehrlinge gemacht haben, war die Eierstocks- und Uterus-Exstirpation. Und natürlich hätten wir mit der Patientin einen solchen „Nuß-Konflikt“ schon 40 bis 50 Jahre früher lösen können – übrigens herrliche Gelegenheit für ein kleines sogenanntes Psychodrama, in dem man alles naturgetreu nachstellt, aber für ein gutes Ende sorgt, was sich in der Erinnerung des/der Patienten/in dann auf den früheren schlechten Ausgang draufkopiert…
Frau Sestak, nochmals herzlichen Dank für den anschaulichen Erlebnisbericht.
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